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Monat: September 2020

Die zwei Brüder

Das Märchen beginnt mit zwei Brüdern.

Enden wird es mit einem Stein und einem blühenden Strauch.

Zwei Brüder, sie hätten unterschiedlicher nicht sein können, ließen sich wohl am besten mit ihren Gedanken beim Spiel beschreiben: einer von ihnen musste immer und überall der Gewinner sein. Am schnellsten laufen, am höchsten springen, am härtesten schlagen… sonst war das Spiel für ihn umsonst gewesen. Der andere Bruder jedoch, viel ruhiger als der Erste, sah das Spiel viel eher als das, was es war: ein Spiel.

Auch er hatte, so kann man sagen, einen Ehrgeiz entwickelt. Doch war es sein Hauptanliegen, zu lernen. Es ging ihm nicht darum, einen Anderen zu besiegen, nicht darum, von allen für seine Leistungen gelobt zu werden. Er wollte lernen. Erfahrungen sammeln und an sich selbst wachsen.

Mit diesen Lebenseinstellungen aus Kindertagen gingen sie ihre Wege. Der Eine immer im Kampf, immer in Konkurrenz. Die Suche nach dem nächsten Geschäft, nach dem besten Profit, machte ihn blind und kalt für seine Mitmenschen. Der Andere ging mit offenen Augen durch die Welt, sah das Funkeln in den Augen der Kinder und behielt sein eigenes Funkeln in den Augen, während sein Bruder mit der Zeit grau zu werden schien…

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Alle Feuer brennen einmal aus

Kennt ihr das Lied vom Tod? Lasst es mich euch erzählen.

Das Lied vom Tod klingt wie das Knistern und Knacken und Zischen eines Feuers, das immer langsamer wird und langsam erlischt.

Es war einmal ein kleines Mädchen, das kletterte auf den Schoß seiner Mutter.

„Mama, liebe Mama?“, fragte es.

Die junge Frau legte ihr Buch beiseite und nahm ihr Mädchen in den Arm. Nachdem die Mutter ihr Kind gefragt hatte, was ihm denn auf dem Herzen läge, fragte das Mädchen: „Was ist der Tod?“

Es war so eine kurze Frage und doch brachte sie die Frau zum Nachdenken.

„Kindchen, in unser aller Herzen brennt ein Feuer, das lodert und leuchtet und knackt und zischt. Es brennt lichterloh und sprüht Funken und es ist warm. Einmal muss jedoch jedes Feuer ausgehen, dann wird es gelöscht, es wärmt nicht mehr. Es ist kalt wie ein Grabstein.“

Das Mädchen wurde traurig. Wen interessierte schon ein ausgebranntes Feuer?

„Aber Mutter, ein Feuer, das nicht mehr brennt? Wen interessiert das schon? Ihr werdet mich doch nicht vergessen oder?“

„Aber Liebes, nimmer werden wir unser liebes Kind vergessen. Wenn ein Feuer ausbrennt, ist es ja nicht weg, etwas Asche bleibt doch übrig. Und sag mir, Du erinnerst dich doch auch lieber an das Leben, an das Feuer und nicht an die Asche und die Grabsteine der Menschen, die wir verloren haben und noch verlieren werden?“

Und einen Moment konnte man die Funken, die von ihren Feuern sprühten, im ganzen Raum sehen. Es waren so viele und sie waren so hell, dass nicht einmal der Tod jede von ihnen bekommen könnte.

Helene M., 10G1

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