Im Rahmen unseres Religionsunterrichts hatten wir die Aufgabe eine Bibelgeschichte kreativ darzustellen. Ich habe mich dazu entschieden, einen Poetry-Slam über die Leiden des Hiobs zu schreiben, die ich mit der heutigen Gesellschaft in Verbindung gebracht habe.
Hiob:
Meine Inspiration zu diesem Poetry-Slam war die Geschichte des Hiobs. Wir sind hier ja eine katholische Schule, also wissen wir doch sicher alle, wer Hiob ist.
Also Hiob war der Typ, der von Gott alle möglichen Strafen auferlegt bekommen hat. Wie in einer Dschungelprüfung, beispielsweise die Arche Boah, Versuchung im Parasit oder die scheinheiligen drei weißen Schafsaugen.
Gottes Ziel war dabei natürlich weder unsere Schadenfreude noch RTL ́s Einschaltquoten. Gott wollte einfach mal testen wie treu ihm seine Gläubigen sind oder, ob sie nach der nächsten Pandemie alle zum Satanismus konvertieren.
Gott und der Teufel inszenieren also eine Art Prank und wetten auf Kosten des armen Würstchens Hiob. Gott ist fest von Hiobs Uneigennützigkeit und Frömmigkeit überzeugt. Der Teufel nicht, denn er ist ja der Teufel.
Sein abgekartetes Spiel beginnt damit, dass er Hiob seinen ganzen Besitz nimmt, bestehend aus tausenden Tieren, zahlreichen Knechten und Mägden und, sage und schreibe, zehn Kindern. In einer Dorfschule könnte das glatt eine ganze Klasse ausmachen.
Diesen kleinen Verlust nimmt Hiob ganz gefasst mit den Worten: „Nehmen wir das Gute an von Gott, sollen wir dann nicht auch das Böse annehmen?“ hin.
Die meisten von uns jammern bei drei Punkten in einer Klausur, mich selbst eingeschlossen, Hiob dropt erstmal ein Influencer-Caption-reifes Zitat. #deeptalk #poetic #biblesquad
Der Teufel beschließt unsere Laborratte jetzt mit Krankheiten zu quälen. Hiob wird jetzt also von Geschwüren geplagt.
Wir reden hier ja immer noch über die Bibel, also ist es natürlich seine böse, böse Frau, die ihn davon überzeugen will, Gott zu verfluchen.
Irgendwann ertrinkt Hiob dann doch im Selbstmitleid und beteuert gegenüber seinen Freunden (alles Gelehrte und Anwälte natürlich), dass Gott ihn zu Unrecht bestraft habe. Die schlauen Leute können ihm aber auch nicht helfen, denn die haben alle die Einstellung: Gott belohnt die Guten und bestraft die Schlechten.
Hiob war früher sicherlich auch der Meinung bis er eben selbst bestraft worden ist. Könnte ja vielleicht dem einen oder anderen bekannt vorkommen. Ja Ich kriege ja eh kein Corona und selbst wenn: ich bin gesund, kann ja gar nicht so schlimm sein. So schnell kannst du im ungünstigsten Fall gar nicht husten und schon diskutierst du mit Hiobs schlauen Freunden, ob du diese Einstellung im Himmel oder der Hölle nochmal überdenken kannst.
Lange Rede kurzer Sinn: weil ihm die schlauen Freunde nichts Anständiges raten können (Hiob selbst ist nämlich felsenfest davon überzeugt, niemals ein schlechter Mensch gewesen zu sein), wendet Hiob sich irgendwann dann selbst an Gott.
Zu Beginn des Dialoges sei Gott sein Eigenlob gegönnt, schließlich hat er in sieben Tagen eine Welt erschaffen für die wir circa 5 Millionen Jahre brauchen, um sie wieder zu zerstören. Außerdem hat Gott wirklich wundervolle Tiere erschaffen. Mücken klammere ich in diesem Fall einfach mal ein, Fledermäuse ab 2019 am besten auch und auf den Menschen gehe ich ganz bewusst gar nicht erst ein.
Ende vom Lied: Gott entlohnt unser armes Versuchskaninchen schließlich damit, ihm das doppelte seines Besitzes zu schenken. Damit hätte Hiob wahrscheinlich ein Anwesen von der Größe des Saarlandes und seine Kinder könnten jetzt schon zwei Jahrgänge einer Dorfschule füllen.
Daher kommt auch der Begriff Hiobsbotschaft.
Von Helene Marie M., 11G1
Einen Kommentar hinterlassen